Ratgeber für Farbtemperatur im Raum

Welche Farbtemperatur für welchen Raum? Vollständiger Ratgeber

Die Farbtemperatur des Lichts ist einer jener Parameter, den die meisten Menschen bei der Wahl von Leuchtmitteln völlig ignorieren, und das ist ein riesiger Fehler. Über die Jahre habe ich Hunderte Fälle gesehen, wo Menschen perfekt designte Lampen kauften, die Helligkeit in Lumen richtig berechneten, aber Leuchtmittel mit falscher Farbtemperatur einsetzten – und das Ergebnis war katastrophal. Kaltweißes Licht im Schlafzimmer zerstört den Schlaf, warmgelbes Licht in der Küche verfälscht Lebensmittelfarben, neutrales Licht im Wohnzimmer schafft Krankenhausatmosphäre. Heute erkläre ich dir genau, welche Farbtemperatur für jeden Raum im Haus nötig ist und warum das kritisch wichtig für deinen Komfort und deine Gesundheit ist.

Kurze Antwort: von 2700K im Schlafzimmer bis 5000K in der Garage

Die Farbtemperatur wird in Kelvin (K) gemessen und variiert von warmem gelbem Licht bis zu kaltem bläulichem Licht. Hier die schnelle Übersicht nach Räumen:

  • Schlafzimmer: 2700K (warmweiß) – obligatorisch, ohne Ausnahmen
  • Wohnzimmer: 2700-3000K (warmweiß) – für Gemütlichkeit und Entspannung
  • Küche (Allgemeinlicht): 3000-3500K (warm/neutralweiß) – Balance aus Gemütlichkeit und Funktionalität
  • Küche (Arbeitsbereich): 4000K (neutralweiß) – für präzises Arbeiten
  • Bad (Spiegel): 4000-4500K (neutral/kaltweiß) – für Make-up und Rasur
  • Bad (Allgemeinlicht): 3000-3500K (warm/neutralweiß) – für Entspannung
  • Arbeitszimmer: 3500-4000K (neutralweiß) – für Konzentration
  • Kinderzimmer: 2700-3000K (warmweiß) – für Ruhe
  • Flur/Eingang: 3000-3500K (warm/neutralweiß) – universell
  • Garage/Werkstatt: 4000-5000K (kaltweiß) – für präzise Arbeiten

Jetzt schauen wir uns detailliert an, was Farbtemperatur ist, warum sie so wichtig ist und wie du die richtige für jeden Raum wählst.

Was ist Farbtemperatur und wie funktioniert sie

Die Farbtemperatur des Lichts wird in Kelvin (K) gemessen und beschreibt den Farbton des weißen Lichts – von warmem Gelblich bis zu kaltem Bläulich. Das ist ein physikalischer Parameter, der darauf basiert, welche Farbe ein absolut schwarzer Körper beim Erhitzen auf eine bestimmte Temperatur ausstrahlt.

2000-2700K (sehr warmweiß/gelblich): Das ist die Farbe von Kerzenflammen, Sonnenuntergang, alten Glühbirnen. Sehr gemütliches, entspannendes, intimes Licht mit ausgeprägtem gelb-orangem Farbton. Ideal für Abendzeit und Räume, wo maximale Entspannung nötig ist.

2700-3000K (warmweiß): Standard-"Hauslicht", an das die meisten Menschen über die letzten 100 Jahre Nutzung gewöhnlicher Glühbirnen gewöhnt sind. Sanfter gelblicher Farbton, der Gemütlichkeit schafft und die Melatoninproduktion nicht unterdrückt. Universell für die meisten Wohnräume.

3000-3500K (warm-neutral): Übergangszone zwischen warmem und neutralem Licht. Schon weniger gelblich, weißer, behält aber noch etwas Wärme und Gemütlichkeit. Gut für Räume, wo Balance zwischen Atmosphäre und Funktionalität nötig ist – Küche, Esszimmer, Eingang.

3500-4000K (neutralweiß): Reines weißes Licht ohne deutlichen Farbton, ähnlich wie Tageslicht an bewölktem Tag. Stimuliert Konzentration und Aktivität, beginnt aber schon Melatonin zu unterdrücken. Gut für Arbeitsbereiche, Büros, Orte wo Farbwiedergabe und Wachheit wichtig sind.

4000-5000K (kaltweiß): Helles weißes Licht mit leichtem bläulichem Farbton, ähnlich wie Tageslicht an sonnigem Tag zur Mittagszeit. Stimuliert stark Aktivität, unterdrückt vollständig Melatonin, verbessert Konzentration. Ideal für Arbeitsräume, Krankenhäuser, Labore, Garagen, aber absolut ungeeignet für Wohnräume.

5000K+ (sehr kaltweiß/bläulich): Kaltes Licht mit deutlichem Blauton, ähnlich wie helles Sonnenlicht hoch in den Bergen oder Xenon-Scheinwerferlicht. Maximale Stimulation, vollständige Schlafunterdrückung. Wird nur in spezialisierten Räumen verwendet – Operationssäle, Juwelierwerkstätten, Fotostudios. Im Haus nicht anwendbar.

Wichtig zu verstehen: Farbtemperatur beeinflusst nicht nur visuelle Wahrnehmung und Atmosphäre, sondern auch deine Biologie – Hormonhaushalt, zirkadiane Rhythmen, Stimmung, Leistungsfähigkeit, Schlafqualität.

Schlafzimmer: nur 2700K, keine Kompromisse

Das Schlafzimmer ist der einzige Raum im Haus, wo die Farbtemperatur-Regel absolut eisern ist und keine Abweichungen duldet: nur 2700K (warmweiß), maximal 3000K, aber unter keinen Umständen kälter.

Warum ist das so kritisch? Weil das Schlafzimmer der Ort der Schlafvorbereitung ist, und Licht direkt die Melatoninproduktion beeinflusst – das Hauptschlafhormon. Kaltes Licht mit Temperatur 4000K und höher enthält einen großen Anteil Blauanteil, der aktiv Melatonin unterdrückt und dem Gehirn signalisiert: "Jetzt ist Tag, man muss wach sein." Das Ergebnis – du kannst lange nicht einschlafen, Schlaf ist oberflächlich, morgens fühlst du dich gerädert.

Warmes Licht 2700K enthält dagegen minimal Blauanteil und maximal Rot-Gelb-Anteil, der Melatonin nicht unterdrückt. Das ist genau die Farbe des Sonnenuntergangs, des Feuers, der Kerzen – an die der menschliche Organismus evolutionär als Signal "Tag endet, Zeit sich auf Schlaf vorzubereiten" angepasst ist.

Konkrete Empfehlungen fürs Schlafzimmer:

  • Nachttischlampen: strikt 2700K, 200-400 Lumen
  • Deckenlicht: 2700K, mit Dimmer zur Helligkeitsregelung
  • Wandleuchten: 2700K, 150-250 Lumen
  • Alle anderen Lichtquellen: 2700K

Ich habe Fälle gesehen, wo Menschen jahrelang mit Schlaflosigkeit kämpften, Schlaftabletten nahmen, zu Ärzten gingen – und das Problem war einfach ein 4000K-Leuchtmittel in der Nachttischlampe. Der Wechsel auf 2700K löste das Problem innerhalb einer Woche.

Für unsere Lampen aus natürlichem Furnier und Almheu ist Temperatur 2700K ideal – sie betont die warmen natürlichen Farbtöne der Materialien, schafft bernsteinfarbenes sanftes Leuchten, das den Raum buchstäblich mit Gemütlichkeit umhüllt.

Wohnzimmer: 2700-3000K für Gemütlichkeit und Entspannung

Das Wohnzimmer ist das Herzstück des Hauses, Ort der Erholung, Gespräche, Filmabende, Lesen. Hier liegt die Priorität auf Gemütlichkeit und Entspannung, deshalb ist die optimale Farbtemperatur 2700-3000K (warmweiß).

Temperatur 2700K gibt gelblicheres, "Lampen"-Licht – maximal gemütlich, intim, entspannend. Ideal für Abendzeit, wenn die ganze Familie zusammenkommt, für Filmabende, Lesen, ruhige Gespräche. Das ist genau jene "Zuhause"-Atmosphäre, die alle suchen.

Temperatur 3000K ist etwas neutraler, weniger gelblich, aber noch warm und gemütlich. Sie gibt dem Licht etwas mehr "Weiße", was manchen moderner und sauberer erscheint, dabei aber die häusliche Atmosphäre bewahrt. Das ist ein guter Kompromiss, wenn dir 2700K zu gelblich erscheint.

Konkrete Empfehlungen fürs Wohnzimmer:

  • Zentrales Deckenlicht: 2700-3000K, 6000-10000 Lumen (für 20 m²), unbedingt mit Dimmer
  • Stehlampen am Sofa: 2700K, 300-400 Lumen
  • Tischlampen: 2700K, 200-300 Lumen
  • Wandleuchten (dekorativ): 2700K, 150-250 Lumen
  • Beleuchtung (dekorativ, hinter Gesimsen): 2700-3000K

Wichtiger Punkt: Wenn im Wohnzimmer ein Arbeitsbereich mit Schreibtisch oder Computer ist, kannst du für diesen speziellen Bereich eine Tischlampe mit Temperatur 3500-4000K für bessere Konzentration und Arbeit verwenden. Aber die Hauptbeleuchtung des ganzen Wohnzimmers sollte warm 2700-3000K bleiben.

Unsere Modelle wie Discus, Attica, Ligno mit natürlichen Materialien entfalten sich besonders schön bei 2700-3000K – Holztextur, Heu, Stein erhalten einen tiefen warmen Farbton und schaffen jene Magie natürlichen Lichts.

Küche: mehrschichtiger Ansatz 3000-4000K

Die Küche ist ein besonderer Raum, der verschiedenes Licht für verschiedene Zonen und Aufgaben braucht. Hier ist ein mehrschichtiger Ansatz mit verschiedenen Farbtemperaturen gleichzeitig nötig.

Allgemeinbeleuchtung der Küche (Deckenlicht): 3000-3500K (warm-neutral). Das ist das Basislicht, das die Gesamtatmosphäre schafft. Es ist warm genug, damit die Küche ein gemütlicher häuslicher Raum bleibt, aber schon neutral genug für funktionales Arbeiten. Bei dieser Temperatur werden Lebensmittelfarben ausreichend genau wiedergegeben, aber der Raum wirkt nicht kalt und büromäßig.

Arbeitsbereich (Arbeitsplattenbeleuchtung): 4000K (neutralweiß). Das ist lokales helles Licht direkt über der Zone, wo du Lebensmittel schneidest, kochst, Geschirr spülst. Hier sind Präzision, gute Sichtbarkeit, richtige Farbwiedergabe wichtig. Temperatur 4000K gewährleistet das – du siehst echte Fleisch- und Gemüsefarben, kannst kleine Verschmutzungen bemerken, sicher mit dem Messer arbeiten.

Essbereich (Licht über Tisch): 2700-3000K (warmweiß). Wenn in der Küche ein Esstisch steht, sollte das Licht darüber warm sein wie im Wohnzimmer oder Esszimmer. Mahlzeiten sind ein soziales Ritual, Zeit für Gespräche, Entspannung, und kaltes Licht ist hier fehl am Platz. Pendelleuchten über dem Tisch mit Temperatur 2700-3000K schaffen gemütliche Atmosphäre fürs Familienessen.

Konkrete Empfehlungen für die Küche:

  • Decken-Allgemeinlicht: 3000-3500K, 8000-12000 Lumen (für 12-15 m²)
  • Arbeitsbereichbeleuchtung (unter Schränken): 4000K, 500-700 Lumen pro laufendem Meter
  • Licht über Esstisch: 2700-3000K, 1500-3000 Lumen (2-3 Pendelleuchten)
  • Beleuchtung in Schränken (optional): 3000-4000K

Dieser mehrschichtige Ansatz mit verschiedenen Temperaturen in verschiedenen Zonen gibt maximale Funktionalität und Komfort. Du kannst helles kaltes Arbeitsbereichlicht 4000K zum Kochen einschalten, aber die Hauptbeleuchtung bleibt warm 3000-3500K und bewahrt Gemütlichkeit.

Bad: 3000K für Entspannung, 4000-4500K am Spiegel

Das Badezimmer erfüllt zwei völlig verschiedene Funktionen: Einerseits ist es ein Ort der Hygiene, Rasur, Make-up, wo Präzision und gute Sichtbarkeit wichtig sind; andererseits ist es ein Ort der Entspannung, Dusche oder Bad, Erholung nach hartem Tag. Deshalb ist hier auch ein zweischichtiger Ansatz mit verschiedenen Temperaturen nötig.

Allgemeinbeleuchtung des Bads (Deckenlicht): 3000-3500K (warm-neutral). Das ist Basislicht für komfortable Badnutzung im Entspannungsmodus – Duschen, Baden, Abendprozeduren vor dem Schlaf. Warm genug, um entspannende Atmosphäre zu schaffen, aber hell und neutral genug für Funktionalität.

Spiegelbeleuchtung (seitliche oder obere Leuchten): 4000-4500K (neutral/kaltweiß). Das ist spezialisiertes Licht für präzise Aufgaben – Rasieren, Make-up auftragen, Hautpflege, wo richtige Farbwiedergabe ohne Verzerrungen kritisch wichtig ist. Bei Temperatur 4000-4500K siehst du echte Hautfarben, kannst Foundation genau auftragen, alle Details bemerken, Kosmetikfarbtöne richtig auswählen.

Warum braucht man am Spiegel kälteres Licht? Weil du Make-up und Rasur morgens oder vor dem Ausgehen machst, wenn Wachheit und Präzision nötig sind. Und abends, wenn du badest, nutzt du allgemeines warmes Deckenlicht, das auf Entspannung einstimmt.

Konkrete Empfehlungen fürs Bad:

  • Decken-Allgemeinlicht: 3000-3500K, 3000-5000 Lumen (für 4-6 m²)
  • Spiegelbeleuchtung (2 seitliche Leuchten): 4000-4500K, je 500-600 Lumen
  • Oder lange Lampe über Spiegel: 4000-4500K, 800-1200 Lumen
  • Dekorative Beleuchtung (optional): 2700-3000K für Atmosphäre
  • Alle Leuchten: obligatorisch IP44+ (Spritzwasserschutz)

Idealvariante – wenn am Spiegel ein separater Schalter ist, damit du morgens helles kaltes Licht 4000K für Make-up einschalten kannst, abends aber nur warmes Deckenlicht 3000K für Entspannung nutzt.

Arbeitszimmer / Home Office: 3500-4000K für Konzentration

Das Heimbüro oder Arbeitszimmer ist ein Raum der Produktivität, Konzentration, geistigen Arbeit. Hier ist die optimale Farbtemperatur 3500-4000K (neutralweiß), die Gehirnaktivität stimuliert und nicht entspannen lässt.

Temperatur 3500-4000K enthält mehr Blauanteil, der Melatonin unterdrückt und Gehirnbereiche aktiviert, die für Aufmerksamkeit, Konzentration, Wachheit verantwortlich sind. Das ist genau jenes "Bürolicht", das hilft, den Arbeitstag produktiv zu bleiben.

Aber wichtig nicht zu übertreiben: Temperatur über 4000K (4500-5000K) schafft schon zu kalte, sterile Atmosphäre, die bei längerer Arbeit ermüdet und irritiert. Der Bereich 3500-4000K ist die goldene Mitte zwischen Produktivität und Komfort.

Konkrete Empfehlungen fürs Arbeitszimmer:

  • Decken-Allgemeinlicht: 3500-4000K, 5000-8000 Lumen (für 12-15 m²)
  • Schreibtischlampe (hauptsächlich für Arbeit): 4000K, 400-600 Lumen, gerichtetes Licht auf Tisch
  • Zusätzliche Beleuchtung (Stehlampe, Regale): 3000-3500K zur Kontrastreduktion

Wichtiger Punkt: Wenn du bis spätabends arbeitest (nach 20:00-21:00 Uhr), kann helles kaltes Licht 4000K deinen Schlaf stören. In diesem Fall nutze entweder einen Dimmer und reduziere die Helligkeit gegen Abend, oder wechsle 1-2 Stunden vor dem Schlaf zu zusätzlichen Quellen mit Temperatur 3000K.

Beachte auch: Wenn dein Heimbüro im Schlafzimmer oder Wohnzimmer liegt (kombinierter Raum), nutze nicht Deckenlicht 4000K für den ganzen Raum. Nutze nur lokale Schreibtischlampe 4000K für den Arbeitsbereich, das Raumlicht allgemein lass warm 2700-3000K.

Kinderzimmer: 2700-3000K für Ruhe und Schlaf

Das Kinderzimmer ist ein besonderer Raum, wo das Kind schläft, spielt, lernt, und hier sollte die Priorität auf Schlafqualität und Ruhe liegen, deshalb optimale Temperatur 2700-3000K (warmweiß) für Hauptbeleuchtung.

Das kindliche Nervensystem ist lichtempfindlicher als das erwachsene, und kaltes Licht kann den Schlafrhythmus des Kindes ernsthaft stören, es abends hyperaktiv machen, Einschlafprobleme verursachen. Warmes Licht 2700-3000K beruhigt dagegen, schafft sichere gemütliche Atmosphäre, hilft beim Übergang von aktiven Spielen zum ruhigen Abendmodus.

Konkrete Empfehlungen fürs Kinderzimmer:

  • Decken-Allgemeinlicht: 2700-3000K, 4000-6000 Lumen (für 12-15 m²), unbedingt mit Dimmer
  • Nachtlicht am Bett: 2700K, 20-50 Lumen (sehr schwach, nur für nächtliche Orientierung)
  • Schreibtischlampe für Hausaufgaben (Schulkind): 3500-4000K, 400-500 Lumen, gerichtetes Licht auf Tisch
  • Steh-/Wandlampe zum Lesen: 2700-3000K, 200-300 Lumen

Für Vorschulkinder (bis 6-7 Jahre) ist besser ausschließlich warmes Licht 2700K im ganzen Raum ohne Ausnahmen zu verwenden. Für Schulkinder kannst du lokale Schreibtischlampe 3500-4000K speziell für Hausaufgaben hinzufügen, aber nur während der Lernzeit einschalten, abends 1-2 Stunden vor dem Schlaf auf allgemeines warmes Licht 2700K umschalten.

Kritisch wichtig: Niemals, unter keinen Umständen kaltes Licht 4500-5000K im Kinderzimmer verwenden – das sind garantierte Schlafprobleme, Hyperaktivität, Launen am Abend.

Flur und Eingang: 3000-3500K universell

Flur und Eingang sind Transitbereiche, wo Menschen nicht viel Zeit verbringen, die aber ausreichend hell und funktional sein müssen. Hier ist optimale Temperatur 3000-3500K (warm-neutral) – Balance zwischen Gemütlichkeit und Praktikabilität.

Temperatur 3000K bewahrt häusliche Atmosphäre, schafft kein Gefühl von Büro oder Krankenhaus beim Betreten des Hauses, ist aber schon neutral genug, um echte Kleiderfarben zu sehen, nötige Dinge zu finden, bequem Schuhe anzuziehen und sich vor dem Ausgehen anzukleiden.

Temperatur 3500K ist etwas funktionaler, gibt mehr "Weiße" und Helligkeit, was gut für dunkle oder schmale Flure ohne Fenster ist, wo man Mangel an natürlichem Licht kompensieren muss.

Konkrete Empfehlungen:

  • Deckenlicht im Eingang: 3000-3500K, 3000-5000 Lumen (für 4-6 m²)
  • Wandleuchten im Flur: 3000-3500K, je 300-500 Lumen, Intervall 2-3 Meter
  • Spiegelbeleuchtung im Eingang (falls vorhanden): 4000K für genaue Reflexion

Wichtig: Der Eingang ist das Erste, was Gäste beim Betreten deines Hauses sehen, und das Letzte, was du beim Verlassen siehst. Zu kaltes Licht schafft Eindruck einer Behörde, zu warmes kann nicht funktional genug sein. Die goldene Mitte 3000-3500K ist ideal.

Garage, Werkstatt, Abstellraum: 4000-5000K für präzise Arbeit

Technische Räume – Garage, Werkstatt, Abstellraum, Keller – sind Orte, wo präzise Arbeiten mit Werkzeugen ausgeführt werden, wo maximale Sichtbarkeit wichtig ist, wo man kleine Details, Drahtfarben, Mechanismenzustände unterscheiden muss. Hier ist optimale hohe Temperatur 4000-5000K (kaltweiß).

Kaltes Licht mit großem Blauanteil gibt maximalen Kontrast, verbessert Erkennbarkeit kleiner Details, erhöht Aufmerksamkeit und Konzentration, reduziert Augenermüdung bei langer präziser Arbeit. In Garage oder Werkstatt entspannst du nicht und schläfst nicht, hier ist maximale Funktionalität nötig.

Konkrete Empfehlungen:

  • Deckenlicht in Garage: 4000-5000K, 10000-15000 Lumen (für 20-25 m²)
  • Lokale Werkbankbeleuchtung: 5000K, 1000-1500 Lumen gerichtetes Licht
  • Leuchten im Abstellraum: 4000K, 2000-3000 Lumen
  • Kellerbeleuchtung: 4000K, 5000-8000 Lumen

Hier kann und soll man genau jenes kalte "Büro-" oder sogar "Krankenhaus"-Licht verwenden, das für Wohnräume absolut ungeeignet ist. In der Garage ist das durch Funktionalität und Arbeitssicherheit gerechtfertigt.

Häufige Fehler bei der Wahl der Farbtemperatur

Fehler №1: Eine Temperatur für das ganze Haus. Viele kaufen alle Leuchtmittel einer Temperatur (meist 4000K, weil der Verkäufer im Laden sagte "das ist neutralweiß, universell"). Ergebnis – kalte Krankenhausatmosphäre in Schlafzimmer und Wohnzimmer, Schlafprobleme.

Fehler №2: Kaltes Licht im Schlafzimmer. Das ist der häufigste und schädlichste Fehler. Leuchtmittel 4000K+ im Schlafzimmer zerstören garantiert die Schlafqualität, selbst wenn du das nicht bewusst wahrnimmst.

Fehler №3: Zu warmes Licht in der Küche. Temperatur 2700K im Küchenarbeitsbereich verfälscht Lebensmittelfarben – rohes Fleisch kann normal aussehen, Grünzeug – welk. Das ist nicht nur unbequem, sondern gefährlich.

Fehler №4: Farbtemperatur überhaupt ignorieren. Viele schauen einfach nicht auf diesen Parameter beim Leuchmittelkauf, achten nur auf Watt oder Lumen. Und wundern sich dann, warum es zuhause ungemütlich ist.

Fehler №5: Verschiedene Temperaturen in einem Raum ohne Plan mischen. Wenn im Wohnzimmer eine Lampe 2700K, andere 4000K, dritte 3500K hat – das schafft visuelle Dissonanz und Unbehagen. In einem Raum müssen alle Hauptlichtquellen eine Temperatur haben (Differenz maximal 500K erlaubt).

Wie man Farbtemperatur vorhandener Leuchtmittel überprüft

Wenn du nicht weißt, welche Farbtemperatur deine aktuellen Leuchtmittel haben, hier wie du es überprüfst:

Methode 1: Auf Verpackung oder Leuchtmittel selbst schauen. Auf den meisten LED-Leuchtmitteln ist direkt auf dem Sockel die Kennzeichnung mit Temperatur geprägt – 2700K, 3000K, 4000K usw. Wenn das Leuchtmittel noch in der Verpackung ist, ist die Temperatur immer dort angegeben.

Methode 2: Visuelle Beurteilung. Schalte das Leuchtmittel ein und schaue auf eine weiße Wand oder ein Blatt Papier. Wenn das Licht deutlich gelblich, warm ist wie bei alten Glühbirnen – das ist 2700-3000K. Wenn rein weiß ohne Farbton – das ist 3500-4000K. Wenn weiß mit kaltem, leicht bläulichem Farbton – das ist 4500-5000K+.

Methode 3: Vergleich. Wenn du noch eine alte Glühbirne hast (falls irgendwo übrig), schalte sie neben der LED ein. Wenn LED das gleiche gelbliche Licht gibt – das ist 2700K. Wenn LED merklich weißer ist – das ist 3000K+.

Wenn du die Temperatur aktueller Leuchtmittel bestimmt hast, kannst du verstehen, ob Austausch nötig ist und gegen was genau.

Fazit

Die Farbtemperatur des Lichts ist keine nebensächliche technische Detail, sondern ein kritisch wichtiger Parameter, der deine Gesundheit, Stimmung, Produktivität, Schlafqualität, Komfort zuhause beeinflusst. Die richtige Temperaturwahl für jeden Raum ist eine Investition in Lebensqualität.

Merke dir die Hauptregeln: Schlafzimmer und Wohnzimmer – nur 2700-3000K für Gemütlichkeit und gesunden Schlaf. Küche und Bad – kombinierter Ansatz mit warmem Allgemeinlicht 3000-3500K und kälterem 4000K für Arbeitsbereiche. Arbeitszimmer – 3500-4000K für Produktivität. Technische Räume – 4000-5000K für präzise Arbeit.

Spare nicht Zeit bei richtiger Temperaturwahl beim Leuchtmittelkauf. Die 2-3 Minuten, die du auf Überprüfung der Kennzeichnung auf der Verpackung verwendest, zahlen sich mit Jahren komfortablen Lebens in richtig beleuchtetem Zuhause aus. Und denk dran: Leuchtmittel auf richtige Temperatur austauschen kann man jederzeit – das dauert 30 Sekunden, kann aber Atmosphäre im Raum und dein Wohlbefinden radikal verändern.

In unserer Manufaktur statten wir Lampen immer aus oder empfehlen Leuchtmittel mit richtiger Temperatur für den konkreten Leuchtentyp. Für alle unsere Nachttischlampen, Wohnzimmerstehlampen, dekorativen Leuchten – das ist strikt 2700K, die Temperatur, die die Schönheit natürlicher Materialien entfaltet und jene Magie warmen natürlichen Lichts schafft.

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